Samstag, 20. April 2013

Kekze sind nun mal keine Donutz...

Eine wahrlich unbedeutende und fast schon unsinnige Erkenntnis mag der gebildete Leser hier nun denken, doch ich habe schmerzlich lange gebraucht, um sie zu erlangen.
Wer regelmäßig meinen Blog liest, sollte mit der Ausgangssituation vertraut sein, wer neu ist darf sie sich hier nochmals zu Gemüte führen.
Nun seitdem hat sich irgendwie vieles und doch auch fast gar nix getan. Klingt vielleicht paradox aber passt sehr gut zu meinem Wirrwarr im Kopf. Es kommt mir vor, als seien seit damals ganze Äonen verstrichen. Mein Gefühlschaos reicht zumindest um damit mehrere Leben zu füllen. Und dennoch ist in Wahrheit eigentlich kaum etwas passiert.

Der Kuchen und ich gehen schon seit einiger Zeit wieder getrennte Wege, Zartbitter passt einfach nicht zu mir und nachdem ich mir sicher war, dass aus uns einfach nichts werden kann habe ich auch recht schnell das Interesse verloren. Und so brach der Kontakt einfach von alleine ab, ich denke aber, dass auch er nicht sonderlich traurig darüber war.

Nun redete ich mir natürlich fröhlich ein, dass die befürchtete Katastrophe erfolgreich abgewendet wurde. Ich würde dieses Mal nicht in einem großen Haufen Mist feststecken und mich mit literweise Rum und Bier herauspaddeln. In Wirklichkeit jedoch stecke ich jedoch schon ziemlich tief in einem gigantischen Berg Gefühlsscheiße. Fräulein Drama wäre stolz auf mich.
Ich habe immernoch den Kekz und war tatsächlich der Auffassung, die leere Donutpackung, die mich seit inzwischen 8 Monaten stetig begleitet würde langsam verblassen.

Courtney Love sagte einmal: "When I get what I want, than I never want it again."
Ich kann dazu nur sagen, die Frau hat keine Ahnung. Wer ist denn bitteschön nicht auf der Suche nach der perfekten Donutpackung? Und wenn man sie einmal hatte will man sie auch immer wieder. Wenn sie perfekt war wird sie einfach nicht langweilig! Ganz im Gegenteil, sie wird von Sekunde zu Sekunde leckerer und bleibt wohl für den Rest deines Lebens unverzichtbar. Ich kann mir ein Leben ohne Donuts bis heute nicht richtig vorstellen. Ich fühle mich ohne sie leer, wie die Packung. Mir fehlt es an Sicherheit, an einer Bezugsperson für alle Lebenslagen. Einen Schokokern, um den sich mein chaotisches Leben drehen kann und an einer fluffigen Puddingfüllung, die mich auffängt wenn ich mich zu schnell gedreht habe. Wenn ich mich heute drehe, wird mir nur noch schlecht.

Immer wieder versuche ich mir einzureden, dass der Keks doch eine passable Alternative ist und dass er sich irgendwann vielleicht in ein leckeres Eclairs oder einen bunten Cupcake verwandeln könnte. Alles Dinge mit denen ich mich arrangieren könnte und die mir vielleicht irgendwann sogar besser schmecken als diese verdammten Donuts. Doch der Keks bleibt ein Keks. Er mag zwar eine leckere und süße Füllung haben doch man muss immer wieder das harte Äußere überwinden, sich langsam und mühevoll vorran kauen und dabei viel Ausdauer, Geduld und Verständnis aufbringen. Alles Tugenden, die bedauerlicherweise nicht zu meinen Stärken gehören. Ich kann nicht mehr Tag ein Tag aus auf dieser harten Hülle rumknabbern nur um dann immer wieder kurz vorm Ziel abgestoßen zu werden. Ich bin vollgekrümelt. Dauert piekst es mich irgendwo. Ständig tut es an der einen oder anderen Stelle weh. Aber verzichten kann ich dennoch nicht. Es ist so als hätte man bereits Zahnschmerzen un drückt sich seit Tagen vorm Zahnarztbesuch und obwohl man weiß, dass Kekze das Letzte sind, was man sich antun sollte tut man es. Man nascht und nascht weiter und aus einem kleinen Löchlein im Zahn wird ein riesiger Krater. Ich bin definitiv bereits in Kraterstimmung. Ich bin erschöpft und ausgelaugt. Werde von Tag zu Tag zickiger und mürrischer und lass es, wie sollte es auch anders sein, natürlich genau an dem verwirrten Kekz aus. Und wenn zwei Zicken aufeinander treffen ist das selten lustig. So wird sich stetig gestritten und vertragen und wieder gestritten und jeden Tag denke ich wieder mehr an die Donutpackung und die Lücke, die sie in mir hinterließ und die ich krampfhaft irgendwie zu stopfen versuche.

Ich kann nicht mit dem Kekz aber genauso wenig ohne ihn. Was bleibt mir noch, wenn  selbst er weg ist? Mein Verstand bereitet mir Kopfschmerzen, mein Magen rebbelliert und mein Herz wurde durchlöchert. Auf was soll man denn jetzt noch bitte vertrauen? Wie kann man noch auf die große wahre Schokoexplosion hoffen, wenn man überzeugt ist, dass man die Chance verpasst hat. Dass es das schon gewesen ist. Rosige Aussichten sind da wohl was anderes.

3 Kommentare:

  1. Armes Hasi,
    aber du weißt doch nicht, ob irendwann nicht noch der ultimative Nachtisch kommt. Schließlich gibt es nicht nur eine Donutmarke auf der Welt.
    Ich glaube nicht daran, dass es nur einen passende Menschen für eine Person gibt.
    Du bist zu jung um zu verzweifeln.
    Selbst wenn der Keks zu trocken ist, wird dir irgendwann ein neuer fantastischer Donut begegnen und dann wirst du nie mehr zurückschauen.

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  2. Ach Lunaire,

    unsere Sahneschnitten/-torten sind da draußen und kommen ein Schrittchen für Schrittchen auf uns zu, aber leider sind sie für uns noch nicht sichtbar.
    Lass den Kekz Kekz sein, denn eine Praline wie du hat was exquisites verdient.

    Also lass den Kopf nicht hängen und zur Not eröffnen wir unser eigenes Kloster. ;o)

    Knuddelige Grüße

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